DECCA (D)

deutsche Schallplattenmarke

Lale-Andersen-Archiv

Im Herbst 1950 schloss Telefunken mit der englischen Schallplattenfirma Decca einen Partnerschaftsvertrag, der über den bereits bisher bestehenden Matrizenaustausch hinausging; er schloss die Firmenzusammenarbeit auf jedem Gebiet ein – in Technik, Herstellung und Repertoire.[1]

Damit war die TELDEC Telefunken-Decca Schallplatten GmbH mit Sitz in Hamburg gegründet. Gleichzeitig wurde auch der Decca-Startkatalog zusammengestellt und im Oktober 1950 herausgegeben: Damit begann die Decca F 43er Serie, die speziell auf den deutschen Markt zugeschnitten war, während die Decca M 33er Serie zeitgleich einige internationale Veröffentlichungen der englischen Decca in Deutschland bekannt machte.[2]

Die öfter zu lesende Angabe, dass „Teldec das Decca-Label zusätzlich zu Telefunken als zweite deutsche Marke“ erst 1951 etabliert habe,[3] ist somit falsch. Außerdem wurden bereits seit Oktober 1950 Decca-Platten aus der F 43er Serie in den einschlägigen Musikzeitschriften besprochen (siehe z.B. die nebenstehenden Abbildungen von Rezensionsausschnitten).

  • Werbeanzeige zum Start des Decca-Schallplattenkatalogs im Oktober 1950. – aus: Vier Viertel (10/1950), S. 21. (= LAA-Inventarnummer I 116-D-10)
  • Die Decca F 43er Serie begann im Oktober 1950 mit Veröffentlichungen u.a. von Lale Andersen, Hans Albers, Lys Assia, René Carol oder Dorle Rath – allesamt in der Schweiz gemachte Aufnahmen, die man für den deutschen Markt auswählte. Eigene deutsche Aufnahmen wurden erst ab Januar 1951 in Berlin-Lichterfelde und Hamburg-Reinbek u.a. mit Helga Wille, Margot Hielscher, Edith Schollwer und Horst Winter vorgenommen. Sie lösten (beginnend mit den D 3000er Matrizen-Nummern) die Schweizer Übernahmen mehr und mehr ab.
  • Bereits im November 1950 wurden Schallplatten des Decca-Labels besprochen, die mit Herausgabe des Oktober-Startkatalogs zu kaufen waren. Die Annahme, dass das Label erst 1951 in Deutschland etabliert wurde, ist somit falsch. – aus: Vier Viertel (11/1950), S. 21. (= LAA-Inventarnummer I 116-D-11)
  • Die Decca M 33er Serie erschien in Deutschland ab Oktober 1950 und umfasste das eher internationale Musik-Repertoire. Im Bild der Ausschnitt einer Rezension der Platte Decca M 33 002. – aus: Vier Viertel (10/1950), S. 22. (= LAA-Inventarnummer I 116-D-10)

Quellen

  1. "Decca Schallplatten wieder auf dem deutschen Markt" in: Vier Viertel (11/1950), S. 18.
  2. Vier Viertel (10/1950), S. 22.
  3. Eintrag "Teldec" in: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. [Stand 06.12.2019]