Die weltweit erste Urheberrechtsgesellschaft...
…wird vom Komponisten der „Hochzeit des Figaro“ Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais (*1732 †1799) gemeinsam mit 22 anderen Bühnenautoren in seinem Pariser Wohnhaus gegründet. Dorthin hatte er sie am heutigen Tag des Jahres 1777 eingeladen und mit glühenden Worten überzeugt, künftig im Zusammenschluss für ihre Verwertungsrechte als Urheber einzutreten – nicht nur, um ihre Interessen zu wahren, „sondern auch aus Selbstachtung“:
„Man diskutiert in den Foyers der Theater darüber, dass es für die Autoren, die nach Ruhm streben, nicht vornehm sei, um die Bedürfnisse des täglichen Lebens zu kämpfen. Man hat vollkommen recht, der Ruhm besitzt eine große Anziehungskraft, doch leider wird vergessen, dass man 365mal in einem Jahr zu Mittag speisen muss, um sich dieses Ruhmes ein Jahr lang zu erfreuen.“[3]
Aus der Lobbyarbeit dieser Urheberrechtsgesellschaft französischer Bühnenautoren erwuchs 14 Jahre später der überhaupt erste gesetzliche Schutz des Urheberrechts.
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Der goldene Bildschirm...
…wird erstmals als Publikumspreis der Funk- und Fernseh-Illustrierten sowie der Zeitschrift Bildschirm an neun Künstler vergeben. Beim Preis selbst handelte es sich um eine kaum handtellergroße vergoldete Plakette, die im geöffneten Etui überreicht wurde. [Das Bildzitat nebenstehend stammt aus der FI (1959/29), S. 6, der Fotograf ist ungenannt.]
Sein Stifter war der Verleger Wilhelm Herget (*1910 †1974) und die Preisverleihung in der Stuttgarter Liederhalle eine eigene Show:“Ein wechselseitiges Spiel zwischen Conference, Musik und Anekdote, hin und wieder aus dem Munde eines der erfahrenen Fernsehhasen – wie Hans Joachim Kulenkampff – ein Einblick ‚hinter die Kulissen‘, Rückblick, Ausblick, ein sprühendes Feuerwerk, das beflügelnde Resonanz aus dem Publikum erhielt – ausverkauft war das zweitausend Plätze fassende Haus… Alles was im Fernsehen Rang und Namen hat: Schauspieler, Sängerinnen, Ansagerinnen, Regisseure und Kabarettisten versammelten sich, um geehrt zu werden und durch ihr Erscheinen die große Gemeinde zu grüßen, die sie zu Lieblingen des Bildschirms bestimmte.“[1]
Unter den Geehrten waren Inge Meysel, Peter Frankenfeld, Bernhard Grzimek, Ruprecht Essberger, Chariklia Baxevanos, Willy Millowitsch sowie Hans-Otto Grünefeld für die Sendung „Tele-Toto“ – durch den Abend führte Guido Baumann.[1|2] In der Stuttgarter Liederhalle begleitete musikalisch das Orchester Kurt Edelhagen unter anderen auch die singenden Preisträgerinnen Caterina Valente und Bibi Johns, „die beide mit frenetischem Beifall gefeiert wurden.“[1]
Von der Schlussdarbietung Caterina Valentes „Tschau, tschau Bambina“ hat ein Fernsehmitschnitt der SDR-Abendschau vom 04.07.1959 überlebt. Der letzte Goldene Bildschirm (nunmehr als Publikumspreis der TV-Zeitschrift Hören und Sehen) wurde 1976 u.a. an Dieter Wedel, Cornelia Froboess und Peter Alexander vergeben.[2]
Quellen
- FI – Funk- und Fernseh-Illustrierte (1959/29), S. 3-9.
- Eintrag "Goldener Bildschirm" in: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. (Stand 02.10.2024)
- Albrecht Dümling: Musik hat ihren Wert. 100 Jahre musikalische Verwertungsgesellschaft in Deutschland. ConBrio: Regensburg 2003, S. 23.