Produktionsbeginn
Die Vinyl-Schallplattenproduktion bei DGG/Polydor setzt schon im Mai 1952 mit ersten Langspielplatten ein (33 ⅓ Umdrehungen). Doch erst Ende März bzw. Anfang April 1953 beginnt diese Firma ihre Single-Plattenproduktion (45 Umdrehungen). In den Schallplattenkatalogen erschienen die neuartigen Schallplatten allerdings erst später.
Electrola und Philips bringen ihre „kleine Langspielplatte (45 UpM)“ im September 1953 auf den Markt.[1]
Die Firma Teldec listet ab dem Katalog für Oktober 1953 ihre ersten 45er Vinylplatten. Die Firma Austroton steigt erst 1954 in das Vinylgeschäft mit ein.
Datierung
Klardatierung: Die ersten Mikrorillenplatten von Polydor und Philips zeigen im Spiegel (d.h. im Zwischenraum der Auslaufrillen) noch das Umschnittdatum von Tonband auf Matrize – also den Zeitpunkt ihrer Fertigung . So zeigt beispielsweise die erste Polydor-LP H 45 001 im Spiegel das Prägedatum 27. 5. 52, die Platte Polydor 22 003 im Spiegel ihrer ersten Seite den 1. 4. 53 und im Spiegel ihrer zweiten Seite den 2. 4. 53.
Verschlüsselte Datierung: Ab Mitte des Jahres 1954 wechselt die Datumsangabe bei Polydor und Philips (mit all ihren Marken) hin zu einer Verschlüsselung. So verweist die Prägung G 4 der Platte Polydor NH 22 099 auf den Monat Juli im Jahr 1954 („G“ ist der 7. Buchstabe des deutschen Alphabets, „4“ ist die letzte Ziffer des laufenden Jahrzehnts) oder die Prägung D 5 der Platte Philips 384 173 PF auf den Monat April im Jahr 1955 („D“ ist der 4. Buchstabe des deutschen Alphabets, „5“ ist die letzte Ziffer des laufenden Jahrzehnts). Hierbei ist noch zu beachten, dass aus Gründen der Klarheit zwischen „I“ und „J“ nicht unterschieden wird – und somit J=9/September, K=10/Oktober, L=11/November und M=12/Dezember verschlüsselt.
Indirekte Datierung: Auch anhand der Fertigungsweisen von Schallplatten lassen sich Aussagen treffen, wann die Vinylplatte einer bestimmten Firma hergestellt wurde. So weisen etwa ab Juli 1961 die Vinyl-Singles der Firma Electrola eine geriffelte Etikett-Einfassung im Plastik auf und die Etikettengröße passt sich dem an. Die neuen Etiketten unterscheiden sich außerdem darin, dass unter dem weißen „Electrola“-Schriftzug ab Mitte 1961 nicht mehr „HIS MASTER’S VOICE“ gedruckt wird, sondern „DIE STIMME SEINES HERRN“.
Quellen
- Schlagermagazin (1953/09), unpaginiert [S. 13].