Brandenburger Verfahren

Herstellungmethode für biegsame Tonträger

Lale-Andersen-Archiv

Ein Verfahren zur Herstellung flexibler Tonträger („Flexis“), das insbesondere für (Bild-)Schallkarten oder Tonpostkarten seit etwa 1960 in der Bundesrepublik Deutschland Anwendung fand.[1]

Das Besondere am Brandenburger Verfahren war das Fehlen eines Papier- oder Pappträgers,[1] während vorher bei der Produktion von Schallkarten die tontragende Schicht meist auf Pappe laminiert wurde: Stattdessen presste man nun zwei Polyvinylchlorid-(PVC-)Folien ohne diese Zwischenschicht heiß zusammen, wobei die eine PVC-Folie Bildmotive oder Schriftdruck tragen konnte und die andere PVC-Folie ausschließlich die Tonrillengravur trug.

Durch diese Einheit zweier völlig gleicher Materialien kam es auch bei Temperatur- und Feuchtigkeitswechseln zu keinen Verwerfungs- oder Ablösungserscheinungen beider Schichten. Lediglich an den Rändern der Tonträger lösten sich beide Folien manchmal durch rein mechanische, starke Beanspruchung (wie Knicke o.ä.) leicht voneinander ab.

 

  • Tonpostkarte mit Pappträger (Detail)
    Abb. 1 – Detailansicht einer Tonpostkarte mit Pappträger, auf den die rillentragende PVC-Folie laminiert ist. Erkennbar wird, dass sich durch nomale Alterung beider Schichten diese voneinander zu lösen beginnen. Besonders dort, wo die Folie durch ihre erhabenen Flächen zwischen den Tonrillen ohnehin nicht restlos mit dem Trägermaterial verbunden war, setzt sich dieser Hohlraum nun weiter fort. – Durch das sog. Brandenburger Verfahren konnten solche Verwerfungen ausgeschlossen, oder zumindest stark verringert werden. © LAA
  • Abb. 2 – Tonpostkarte mit Pappträger und starken temperatur- oder feuchtigkeitsbedingten Verwerfungen.
    Abb. 2 – Tonpostkarte mit Pappträger und starken temperatur- oder feuchtigkeitsbedingten Verwerfungen. (Seitenansicht) – Durch das sog. Brandenburger Verfahren konnten solche Erscheinungen ausgeschlossen, oder zumindest stark verringert werden. © LAA
  • Abb. 3 – Tonpostkarte mit Pappträger und starken temperatur- oder feuchtigkeitsbedingten Verwerfungen (Draufsicht).
    Abb. 3 – Tonpostkarte mit Pappträger und starken temperatur- oder feuchtigkeitsbedingten Verwerfungen. (Draufsicht) – Durch das sog. Brandenburger Verfahren konnten solche Erscheinungen ausgeschlossen, oder zumindest stark verringert werden. © LAA

Quellen

  1. Leitfaden für Presse und Werbung. (14. Jahrgang) Stamm: Essen 1961, S. 15.