Die beste deutsche Tanzkapelle...
…wird publikumswirksam bei einem Ausscheid im Marmorsaal des Berliner Zoologischen Gartens gesucht: Das NS-Regime versucht damit krampfhaft, einen neuen melodischen Stil der Darbietung als modern und deutschtypisch festzulegen. Denn neue Einflüsse ausländischer Pop- und besonders anglo-amerikanischer Tanzmusik begeistern Zuhörer, Tänzer und Berufsmusiker – Swing ist auch in Europa modern geworden.
Leider liegt mir bislang nur diese einzige Information dazu vor. Sie stammt von Jürgen Haacke aus einem Nachkriegs-Artikel in der Zeitschrift Melodie (1948/2): „Charakteristisch für diese Veranstaltung damals war es, dass die zwar melodischste, dafür aber weitaus schlechteste Kapelle den ersten Platz belegte.“ Unbekannt bleiben uns zunächst Teilnehmer und Veranstalter. Wer Näheres beisteuern kann: bitte eine Nachricht an archiv@lale-andersen.de.[1]
Magda Hain — TODESTAG
Die während der Kriegs- und Nachkriegsjahre so gefeierte und beliebte Koloratursopranistin stirbt arm, zurückgezogen und gesundheitlich stark beeinträchtigt in einem Altersheim in Regensburg. Angeblich seien 32 Lieder (u.a. vom Komponisten Gerhart Winkler) eigens für sie geschrieben worden. Die heutzutage besonders mit Rudi Schuricke verbundenen „Capri-Fischer“ hatte sie als Erst-Interpretin bereits 1943 für die Firma Odeon auf Schallplatte eingesungen.[2|3|4]
Quellen
- Melodie (1948/2) Illustrierte Zeitschrift für Musik-, Film-, Theaterfreunde, S. 3
- Günter Schiemenz: "Sänger der fünfziger Jahre", www.fuenfzigerjahresaenger.de (Stand 23.12.2013) jetzt offline.
- Eintrag in: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie (Stand 09.06.2019).
- Deutsches Bühnen-Jahrbuch, Spielzeit 1998/99. Hamburg 1998, S. 833.