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LIEBESLIED AM HAFEN  2:56
Musik: Rudolf Zink
Text: H. Wilke
Verlag: ?? 19??

Jetzt hab ich den Paul an sein Schiff gebracht,
es war mal wieder soweit.
Wir haben wohl beide das selbe gedacht,
nur, ich hab geweint, und er hat gelacht
und sagte auf lange: Good night!
 
Das Schiff muß sich langsam zum Winde drehn,
und dann war alles vorbei.
Jetzt kann er die englische Küste schon sehn,
und ich werde den Deich heruntergehn,
und ich rufe dann laut: Ahoi, Paul, ahoi!
 
Vier Tage warst du zuhause,
vier Monat' bleibst du an Bord.
Vier Tage waren wir glücklich,
jetzt bist du, mein Liebster, fort.
Jetzt kommen einsame Stunden,
und die Gedanken sind weit.
Vier Tage sind kurze Sekunden,
vier Monat' eine Ewigkeit.
 
Ich mache das so nicht mehr länger mit!
Er bleibt ja auch nicht allein!
Vergißt mich in Rio, Schanghai und Madrid!
Ich nehm' mir den Klaus, und dann sind wir quitt.
Vielleicht muß ich's nicht mal bereun.
 
Und wenn er dann heimkommt und lacht mich an
und fragt mich: Warst du mir treu?
Dann zuck ich die Schultern und geh an ihn 'ran
und sage ganz einfach: Klaus ist mein Mann,
und du bist für mich ahoi, Paul, ahoi.
 
Vier Tage warst du zuhause,
vier Monat' bliebst du an Bord.
Vier Tage waren wir glücklich.
Wann mußt du nun wieder fort?
Vergessen einsame Stunden,
vergessen mein ganzes Leid:
Vier Monat' sind kurze Sekunden,
vier Tage eine Ewigkeit.
 

Mit verändertem Text, der besser zum nationalsozialistischen Frauenbild paßte,
hat Lale dieses Lied auch im Großdeutschen Rundfunk gesungen. Da lautet der
Zusatz zur letzten Strophe dann:

Dann wird er mich ansehn und sagen: So?
und wird mir den Rücken drehn.
Und ich blick ihm nach und werde so froh
und ruf ihn zurück und sage: Hallo,
kannst du denn das gar nicht verstehn?
Dann schrei ich es laut durch die ganze Bar
und lach und jubel dabei: Ich hab' dich belogen,
es ist gar nicht wahr, ich blieb dir treu
die ganze Zeit. Ich lieb' doch nur dich. Ahoi, Paul, ahoi.