Ihre Musik
Erfolg in unbestimmten Zahlen

 

ab 1939: »Lili Marleen, gesungen von Lale Andersen, ist nach Angaben des Magazins stern (51/1966) die erste rein deutsche Platte, die über die Millionengrenze kam.« [Lehrke (2002) S. 114]
 
1949–52: Die Plattenfirma Decca hat manche Titel später erneut auf Platten gepreßt, was einen Publikumserfolg des jeweiligen Liedes vermuten läßt. Mehr als einmal erschienen »Das Meer«, »Sing, Nachtigall, sing«, »Unter der roten Laterne von St. Pauli« (2. Fassung 1948), »Ich wünsche dir Glück, Jonny«, »Regen im April«, »Und führ ich ein Mädchen zum Traualtar«, »In Montana« und »Dämmerzeit« (1. Fassung 1952).
 
ab 1951: Es läßt sich außerdem vermuten, daß jene Platten, von denen es später Nachpressungen gab, beim Publikum besonders großen Absatz fanden. Es wären dies die Titel »Unter der roten Laterne von St. Pauli«/»Kleines Sommermärchen«, »Wenn du kein Mädel weißt« / »Blaue Nacht am Hafen«, »Ja, mein Hein ist der schönste Matrose«/»Ma belle, belle, belle«, »Ich werd' mich an den Jonny schon gewöhnen«/»Das rote Licht der kleinen Bar«, »Weißer Schleier, grüne Myrten«/»Am Kai bei der alten Laterne« und das Medley »Schön ist die Liebe im Hafen«/»Wie einst Lili Marleen«

Blaue Nacht am Hafen: »Jealous Heart (Eifersüchtiges Herz) hieß ein amerikanisches Lied, das Lale Andersen irgendwo in London hörte. Die Melodie fesselte sie so, dass sie dafür sofort einen deutschen Text schrieb. Jetzt erreichte die Platte, die Lale damit bei uns besang, die tolle Verkaufsziffer von 150'000. Das kommt nur alle paar Jahre mal vor.« [Pressenotiz in: Ahlborn-Wilke (1985) S. 13]
  
dazu:  »Einem Zeitungsbericht von 1955 kann man entnehmen, dass von Blaue Nacht am Hafen innerhalb von vier Jahren 150'000 Exemplare verkauft worden sind. Das ist sehr viel, bedenkt man, dass die Jahresgesamtproduktion der Firma Polydor Anfang der 50er Jahre bei 300'000 Schallplatten lag.« [Lehrke (2002) S. 114]
  
1957, Südwind, Westwind:
»Trotzdem lässt es sich aber nicht leugnen, dass auch Lale aus der Reihe der sogenannten ersten, in die der zweiten Garnitur zurücktreten musste. Einzige Ausnahme der Titelsong aus dem Film Gruß und Kuss vom Tegernsee. Bereits wenige Wochen nach der Premiere konnte die Electrola mehr als 100'000 abgesetzte Südwind-Westwind-Platten melden.« [Ahlborn-Wilke (1985) S. 19]
 
1960, Ein Schiff wird kommen: »Kein Zweifel: Lale Andersen scheint alle anderen (und jüngeren) Konkurrentinnen zu schlagen: Ihre Version von Ein Schiff wird kommen wurde 500'000mal verkauft.« [Pressenotiz in: Magnus-Andersen (1991) S. 213]
   dazu:  »Für ihre Interpretation des Hits Ein Schiff [wird kommen] und als beliebteste deutsche Schlagersängerin des Jahres 1960 wird Lale am 3. März 1961 auf dem Luxusdampfer United States der Silberne Löwe von Radio Luxemburg überreicht.« [Magnus-Andersen (1991) S. 214]
   dazu:  »Von Ein Schiff wird kommen werden 1959 (sic!) innerhalb von wenigen Monaten 800'000 Exemplare verkauft.« [Lehrke (2002) S. 114]
 
ab 1960: »In den 1960er Jahren ist die Sängerin bis zu drei Mal wöchentlich in den großen Unterhaltungsshows sowie in Musiksendungen im Fernsehen aufgetreten.« [Lehrke (2002) S. 115]
 
1961: »Lale Andersen singt aus dem Repertoire ihrer mit dem Prix de Disque ausgezeichneten Langspielplatte Plattdeutsche Volkslieder.« [aus dem Programm des Deutschlandsenders Chicago vom 1. Februar 1963, in: Lehrke (2002) S. 137]
 
Allgemein lassen sich auch jene Lieder als Erfolge zählen, die von anderen Künstlern nachgesungen wurden. Man denke (neben den bereits genannten) an »Südseenacht« (Freddy Quinn), »Matrosen aus Piräus« (Caterina Valente), »Ich schau den weißen Wolken nach« (Nana Mouskouri) oder »Männer, Masten und Matrosen« (Lolita).